Eric Romba

Eric Romba

Die Aufnahme in die Hall of Fame der Sachwertbranche erfolgte mit der Verleihung des Deutschen BeteiligungsPreises 2019 in der Kategorie Lebenswerk.

Laudator: Oliver Porr, LHI Leasing

Sehr geehrter Herr Romba, lieber Eric, sehr geehrter Herr Pelikan, 
sehr geehrte Damen und Herren,


es ist mir eine große Freude, den heutigen Ehrenpreis für das Lebenswerk an Dich, lieber Eric, und damit an einen langjährigen Mitstreiter in der Branche der Sachwertinvestments übergeben und die Laudatio halten zu dürfen.

Als erstes möchte ich hervorheben, dass Du natürlich für einen Ehrenpreis Lebenswerk eigentlich viel zu jung bist. Du bekommst den Preis aber gleichwohl und das aus gutem Grund. Denn mehr als zehn Jahre lang hast Du unsere Branche der Sachwertinvestments aktiv mitgeprägt. Zehn Jahre sind wiederum ein ganzer Lebensabschnitt und hierfür verdienst Du Anerkennung. Verstehe deshalb diesen vielleicht zu früh verliehenen Ehrenpreis als Ansporn zu weiteren beruflichen Taten und als Dankeschön für Geleistetes.

Aufgewachsen bist Du im Ruhrgebiet, genauer gesagt in der Stadt Schwerte. Vermutlich erklärt das Dein bis heute bestehendes Interesse an einem Fußballverein aus Dortmund, den Du immer wieder gerne aufsuchst. Ich habe das immer als ein Stück Heimatverbundenheit von Dir interpretiert. Dem Rheinland bist Du im Studium noch verbunden geblieben und hast in Bonn Rechtswissenschaften studiert. Offenbar hat Dich das Studium aber nicht völlig beansprucht und so warst Du studienbegleitend wissenschaftlicher Mitarbeiter in der CDU/CSU Bundestagsfraktion, genauer in der Arbeitsgruppe „Inneres“. Dein Interesse an der Politik zielte dabei nicht nur auf die politische Aktivität als solche, sondern insbesondere die Fragen der politischen Meinungsbildung haben es Dir angetan. Ein Thema, das Du aus dem Effeff beherrschst.

Manchmal im Leben muss man bekanntlich Glück haben. Dein Glücksmoment bestand darin, dass Du das Studium in Bonn genau dann mit dem 1. Staatsexamen beendet hast, als der Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin anstand. Für die jüngeren unter uns: Das war 1999. Und nicht nur die Regierung zog um; auch Eric Romba folgte dem Ruf der Hauptstadt. So startete das Rechtsreferendariat in Berlin.

Offenbar füllte Dich auch das Rechtsreferendariat nicht zeitlich genügend aus. So warst Du nebenbei noch Referent und Pressesprecher der damaligen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU, Frau Professor Maria Böhmer. Damit warst Du Teil des Berliner Politikbetriebes geworden. Es wäre sicher eine Fehlinterpretation, wenn man Deinen Wechsel zur Kanzlei GSK Gassner Stockmann & Kollegen als Ausdruck einer persönlichen Politikverdrossenheit verstehen will. Denn dort hast Du sehr zielstrebig Mandate im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren – insbesondere zum Kreditwesengesetz – übernommen und Dich ganz nebenbei auch um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kanzlei gekümmert. Das 2. Staatsexamen im Jahre 2003 wurde quasi nebenbei erledigt.

Zu dieser Zeit mögen viele Branchen in Berlin lobbyiert haben. Die Sachwertebranche war aber nicht dabei. Vielmehr fristete der Verband Geschlossene Immobilienfonds (VGI) ein Mauerblümchendasein. Einige damals erfolgreiche Initiatoren aus dem Hamburger Bereich wollten sich damit nicht zufriedengeben und unter der Anleitung eines Journalisten und PR Beraters sollte der VGI in den Verband Geschlossene Fonds (VGF) konvertiert werden. Als politikaffiner Jungdynamiker bist Du so in den Fokus der interessierten Kreise geraten und wurdest im Alter von 33 Jahren Hauptgeschäftsführer des Verbands. Hört sich gut an, war aber zunächst ein Titel ohne Substanz:

Mitglieder? Wenige.
Verbandsstrukturen? Keine.
Bedeutung im politischen Berlin? Null.

Das ließe sich nun so fortsetzen. Es war eben die Herausforderung für jemanden, der es schaffen wollte. Und Du hast es geschafft. Bereits 2006 lernten wir uns kennen, denn Du hast uns wie viele andere auf Deiner Akquisitionsliste gehabt. Du hast nicht nur uns überzeugt, sondern auch viele andere Initiatoren. So bekam der VGF als Branchenverband eine Bedeutung. Liefen die ersten Jahre Deiner Tätigkeit noch wie geschmiert und freuten sich alle Beteiligten über stetig bessere Umsätze der Branche, so zeigten sich doch dunkle Wolken am Horizont. Nicht nur die Jahressteuergesetze enthielten regelmäßigen Diskussionsstoff, sondern auch regelmäßige Skandale im Initiatorenbereich störten eine erfolgreiche Lobbyarbeit zunehmend. Als Vordenker im Verband hast Du es übernommen eine Strategie unter dem Motto „Wir sind die Guten“ zu entwickeln. Branchenstandards entstehen nicht über Nacht. Sie wollen vorgedacht und intern diskutiert werden. Dies erfordert Kompromissfähigkeit und taktische Finesse. Beides hat Dich schon immer ausgezeichnet, aber Du hast es über die Jahre hinweg perfektioniert. Der Umgang mit dem Verbandsvorstand und den Mitgliedern ist zudem anders als die Führung eines Unternehmens: Man hat es nur mit Alpha-Typen zu tun, zumeist-Alpha Männchen. Dies erfordert eine gewisse Schmerzunempfindlichkeit und noch mehr diplomatisches Geschick. Eine gewisse Form von Elastizität ist ebenfalls im Verband hilfreich. Einerseits soll man sich von Verbandsmitgliedern nicht instrumentalisieren lassen und muss daher unnachgiebig sein, andererseits sind alle an Bord zu holen. Die zweite Führungsaufgabe ist dagegen sehr vergleichbar mit der Führung eines Unternehmens: es sind die richtigen Mitarbeiter zu rekrutieren. Verbände ganz allgemein und auch der VGF sind chronisch unterfinanziert, denn wer mag schon gerne die Verbandsarbeit sich etwas kosten lassen? Also kann die Mannschaft nicht mit Geld geködert werden. Es ist die menschliche Nähe und die Qualität der Aufgabe, die Mitarbeiter hält. Dies ist Dir immer gut gelungen und viele der seinerzeit jungen Mitarbeiter sind noch heute über den VGF und bsi im ZIA verwurzelt. Von der fachlichen Qualifikation der Mitarbeiter ist es wiederum nur ein kleiner Schritt zu den Aufgaben:

FRUG und MiFID I und II sind in Deine Tätigkeitszeit gefallen. Das KAGB und die AIFM-Direktive prägten jahrelang die Verbandsarbeit. Das Vermögensanlagegesetz garnierte den politischen Approach, dass nichts mehr unreguliert bleiben soll. Wenn wir heute ein Umfeld haben, dass uns noch Produkte im Sachwertebereich gestalten lässt, so ist es auch Deiner unermüdlichen Arbeit zu verdanken. Zu leicht war es möglich schlicht alle publikumstauglichen Produkte zu verbieten. Es waren die Gespräche hinter den Kulissen mit Politikern, Spitzenbeamten und auch vielen Journalisten, die den Weg zum heutigen KAGB ebneten. Nein, es ist kein großartiges Gesetz geworden. Aber wenn man bedenkt, was mit dem ersten Entwurf im Raum stand, ist es besser gekommen als zu erwarten war. Jeder Initiator kann damit arbeiten, die Branche lebt. Und das ist mehr als das Ergebnis so manch anderer Bemühung im politischen Berlin.

Zusammenfassend möchte ich also sagen, dass wir Dir – und wie Du immer betonst Deiner Mannschaft – einiges zu verdanken haben. Dies rechtfertigt schon den Ehrenpreis.

Aber es geht hier nicht nur um den Leistungserfolg. Es geht auch um die Komponente der Persönlichkeit. Mit dem Begriff des geschlossenen Fonds wurde auch der ursprüngliche Verbandsname VGF beerdigt. So wurde aus dem Verband geschlossener Fonds der Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen, der bsi. Der Wahrnehmung als Interessenvertretung und der Reputation tat dies keinen Abbruch. Doch der Markt und die Zahl der Marktteilnehmer schrumpfte. Für mich ist es Ausdruck Deiner persönlichen Stärke dies realisiert und die Konsequenzen gezogen zu haben. So hast Du den Weg für eine Überführung des bsi in den ZIA aktiv und positiv mitbegleitet. Dies ist wichtig, denn das politische Lobbying ist nicht leichter geworden und die stets wiederkehrenden Gesetzesänderungen erfordern nach wie vor eine hohe Aufmerksamkeit. Ich würde sagen: Du hast die Aufgabe jahrelang erfolgreich gemacht, nun ist der Stabswechsel erfolgt. Im ZIA sitzen etliche ehemalige Mitarbeiter von Dir, die diesen Auftrag bestens ausführen.

Als Anwalt bist Du nun bei der Kanzlei lindenpartners in Berlin tätig. Das Kapitalanlagerecht hat Dich immer noch im Griff, nur bearbeitest Du es nun aus einem anderen Blick heraus. dazu kommen viele interessante Themen aus den Bereichen des Assetmanagements, des Crowdinvestings und der Digitalisierung. ICO´s blockchain und Crypto sind nun Deine Welt.

Hierzu wünsche ich viel Erfolg, bedanke mich für den Einsatz für die Sachwertebranche und gratuliere sehr herzlich zum Ehrenpreis für das Lebenswerk.