Ein Interview mit André Wreth, Geschäftsführer von Solvium Capital von Edmund Pelikan
Herr Wreth, Solvium Capital hat 2021 ein exzellentes Jahr hingelegt. Der Markt der Container und der Containerschiffe sind derzeit eine Erfolgsstory. Können auch Anleger daran partizipieren und was kann Solvium Capital dafür tun?
Der Megatrend Logistik hat sich 2021 besonders gut entwickelt. Die Mieten für Container sind deutlich gestiegen. Das trifft auch auf die anderen Bereiche unserer Logistikinvestments zu, Wechselkoffer und Güterwagen. Wir sehen die Entwicklung unserer Märkte und deren Renditen auch in den kommenden Jahren positiv, das gilt kurz-, mittel- und langfristig. Dementsprechend planen wir für die Zukunft drei Produktlinien. Zum einen sind das Vermögensanlagen mit dreijährigen Laufzeiten, Publikums-AIF mit sechs bis sieben Jahren Laufzeit und eine institutionelle Produktschiene (Spezial AIF, SICAV) mit Laufzeiten von 5 Jahren und mehr. Wir sind der Meinung, dass Investments in Transportlogistik in jedes diversifizierte Kundendepot passen.
Solvium Capital hat vor einem Jahr begonnen, die Firmenstruktur zu verändern, von Optimierung war die Rede. Was wurde bzw. wird verändert und welche Auswirkungen hat das auf Investoren?
Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Solvium Gruppe aus ConRendit entstanden ist. Aber es gibt in der heutigen Solvium fast niemand mehr, der seit ConRendits Prospektierungs- und Vertriebszeiten in der Gruppe arbeitet. Die damaligen Verantwortlichen sind spätestens 2009 von Bord gegangen. Heutige Verantwortliche wie Olaf Will und Christian Petersen durften sich dann mit der Sanierung der Fonds beschäftigen. Fast alle Fonds sind inzwischen abgewickelt und aufgelöst.
Wir haben erst nach der Sanierung der Altfonds vor wenigen Jahren den Namen der Muttergesellschaft in Solvium Holding AG geändert. Inzwischen hatte sich die Gruppe durch Zukäufe von Unternehmensanteilen in Asien und Deutschland erheblich vergrößert. Jetzt war es an der Zeit, die Unternehmensgruppe effizienter aufzustellen und die Firmenstruktur zu vereinfachen.
Die Vertriebsmitarbeiter:innen sind seit 2020 in der Solvium Vertriebs GmbH zusammengerückt, die Jürgen Kestler und ich gemeinsam leiten.
Die Solvium Capital GmbH war bis im letzten Jahr für viele Managementgesellschaften die Komplementär-GmbH. Um die Struktur zu vereinfachen haben wir die Solvium Capital GmbH mit der Solvium Holding AG verschmolzen. Da musste natürlich eine neue Komplementär-GmbH her, das ist die Solvium Verwaltungs GmbH, die diese Aufgaben zuvor auch schon parallel für andere Solvium-Verwaltungsgesellschaften ausgeübt hat.
Außerdem gibt es auch eine erweiterte Eigentümerstruktur der AG. Christian Petersen, Marc Schumann und ich haben zusammen 49 % der Aktien der Solvium Holding AG erworben. Es ist also einiges passiert und weitere Beteiligungen sind in den kommenden Monaten geplant. Im nächsten Jahr wollen wir dann die geplante Struktur der Unternehmensgruppe fertig haben. Dann wird Solvium auch in der Lage sein, Investor:innen und Vertriebspartner:innen transparent einen konsolidierten Konzernabschluss zu zeigen.
Ihr Haus bietet einen ganzen Strauß an Anlagenprodukten an. Es reicht von Direktinvestitionen, Namenschuldverschreibungen und hochregulierte AIFs bis hin zu institutionellen Spezialprodukten. Welches Produkt ist für welche Anlegerzielgruppe geeignet, wie sieht es mit den Risiken und der bisherigen Performance aus?
Grundsätzlich gilt für alle unsere Produkte, dass es Unternehmensbeteiligungen sind oder Produkte mit ähnlichem Chancen- und Risikoprofil. Zu den Risiken gehört zum Beispiel, dass Auszahlungen oder Rückzahlungen an die Anleger nicht in voller Höhe, gar nicht und oder verspätet ausgezahlt werden können. Auch ein Totalverlust ist nicht auszuschließen. Das hoffen wir natürlich nicht und arbeiten im aktiven Risikomanagement daran, Risiken zu identifizieren und auf ein Minimum zu reduzieren – sehr erfolgreich, wie ich meine. Wir haben bei allen Produkten eine 100%-Erfüllungsquote. Alle Investments verlaufen planmäßig oder wurden planmäßig abgeschlossen. Wie zufrieden Anleger mit unserer Leistung sind, spiegelt sich u.a. in der hohen Wiederanlagequote von mehr als 80 % in den vergangenen zwei Jahren wider.
In Hamburg heißt es so schön: „Butter bei die Fische!“ Wie sind Investments wie der Container Select Plus Nr.2 oder die Wechselkoffer Euro Select 3 und 4, die ja durchaus auch von Analysten immer wieder mal in der Kritik standen, für die Anleger gelaufen und wie hoch ist die Wiederzeichnungsquote?
Eigentlich waren die Meinungen der Analysten damals fast durchgängig positiv, zum Beispiel kmi, Dextro und die G.U.B.. Aber Finanztest bewertete die Angebote Container Select Plus Nr. 2 und Wechselkoffer Euro Select 3 und 4 vor einigen Jahren als mangelhaft. Also Butter bei die Fische: Das Angebot Container Select Plus Nr. 2 wurde für die ersten Anleger:innen bereits erfolgreich beendet. Das heißt, alle Zinsen wurden pünktlich bezahlt, und wer am Ende der Laufzeit sein Geld zurückerhalten wollte, der hat es erhalten. Nicht wenige Anleger:innen waren so zufrieden, dass sie von Ihrer Verlängerungsoption Gebrauch gemacht haben. Bei den Wechselkofferangeboten läuft aktuell die fünfjährige Laufzeit aus und die ersten Anleger erhalten ihre Rückkaufpreise zurück. Auch diese drei Investment zahlen planmäßig aus und werden planmäßig beendet.
Wenn ein kritischer Anleger Sie fragen würde, wie sicher sein Geld bei Ihnen ist, was würden Sie ihm am Schluss eines Beratungsgespräches sagen?
Naja, laut verpflichtendem Warnhinweis müssen wir auf das Totalverlustrisiko hinweisen. Aber lassen Sie mich die Frage anders beantworten: Ich haben vor einigen Wochen für einen sechsstelligen Eurobetrag Firmenanteile der Solvium Holding AG gekauft, das hätte ich als Vorstand Vertrieb nicht getan, wenn ich nicht an die profitable Zukunft für die Unternehmensgruppe und die Anlageprodukte glauben würde.
Herr Wreth, herzlichen Dank für das Interview.