Der Real-Asset- und Investment-Manager Wealthcap und das Meinungsforschungsinstitut Civey haben private Investor:innen nach deren Präferenzen hinsichtlich einer verantwortungsvollen Kapitalanlage befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Investments mit einem nachhaltigen Beitrag gewünscht sind, wenn sie zudem eine gute Rendite bieten.
„Die Erwartungen an eine verantwortungsbewusste Geldanlage sind deutlich gestiegen. Heutzutage geht es um doppelte Nachhaltigkeit, das heißt nachhaltig auskömmliche Renditen zu erwirtschaften mit ökologisch und sozial nachhaltigen Produkten. Es ist unsere Aufgabe als Asset- und Investment-Manager, zu zeigen, dass dies möglich ist. Dafür braucht es aktive Strategien, um kosteneffizient Werte zu heben und die Investitionen zu identifizieren, die zugleich die größte ESG-Hebelwirkung entfalten und langfristig zur Wertsteigerung beitragen. Genau dazu wollen wir verstärkt in den engen Dialog mit Investoren und Vertriebspartnern gehen und unter Beweis stellen, dass Rendite und Nachhaltigkeit künftig immer stärker Hand in Hand gehen“, sagt Julian Schnurrer, Leiter Strategie, Produktmanagement und Strukturierung bei Wealthcap.
Für den Marktcheck zum Thema „verantwortungsvolle Geldanlage“ haben Wealthcap und Civey Kriterien zur Auswahl von Geldanlageprodukten sowie die Gewichtung verschiedener Nachhaltigkeitskriterien abgefragt. Die aktuelle Umfrage legt den Schwerpunkt auf die Private-Banking-Zielgruppe. Entsprechend wurden 500 vermögende Privatpersonen mit einem liquiden Vermögen von mehr als einer Million Euro befragt.1
Rendite bei Produktauswahl an erster Stelle
Die Umfrage zeigt, dass 52,3 % der Anleger:innen eine prinzipielle Vereinbarkeit von Rendite und Nachhaltigkeit sehen. Frauen (57,4 %) sind dabei optimistischer als Männer (50,3 %), was die Vereinbarkeit der beiden Zielsetzungen betrifft. 12,0 % (Männer: 11,5 %; Frauen 13,3 %) wollten sich dazu nicht eindeutig äußern.
„Gleichwohl zeigt das Ergebnis auch, dass knapp die Hälfte der Befragten an einer Vereinbarkeit von Rendite und Nachhaltigkeit zweifelt“, kommentiert Schnurrer das Umfrageergebnis. „Die Annahme, dass nachhaltige Kapitalanlagen per se eine schlechtere Rendite einbringen, ist weiterhin verbreitet. Hier ist die Branche gefragt, diesem Trugschluss entgegenzuwirken. Mit dem klaren Beweis, dass bei Investments in Real Assets Rendite und Nachhaltigkeit vereinbar sind, lässt sich die Skepsis der Anleger ausräumen.“
Befragt nach den grundsätzlichen Auswahlkriterien für Geldanlageprodukte, steht das Renditepotenzial mit 51,1 % an erster Stelle. Es folgen Umweltkriterien, das angemessene Management durch den Produktanbieter (jeweils 12,2 %) sowie soziale Faktoren (10,3 %). Insgesamt entfällt auf die ESG-Kriterien zusammengefasst damit ein Anteil von 34,7 %, womit ein Drittel der Anleger:innen dies bei verantwortungsvollem Investieren priorisiert.
Eine weitere Frage zielte speziell auf die relative Priorisierung zwischen den beiden Faktoren Rendite sowie Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. 68,7 % der Befragten sprachen sich für Rendite aus, 19,3 % finden beides gleich bedeutsam, während mit 9,7 % nur jeder Zehnte Umwelt und Gesellschaft als wichtiger einstuft. Frauen (17,9 %) und jüngere Anleger:innen (18,4 % der 30- bis 39-Jährigen) priorisieren Umwelt und Gesellschaft dabei deutlich häufiger.
„Die deutliche Fokussierung auf das Thema Rendite ist unserer Ansicht nach stark geprägt vom aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Die gestiegene Inflation, die volatile Zins- und Konjunkturentwicklung sowie geopolitische Unsicherheiten wie der Krieg in der Ukraine haben Nachhaltigkeitsüberlegungen derzeit, relativ gesehen, sicher ein Stück weit in den Hintergrund gedrängt“, erklärt Schnurrer. „Zukünftig kann allerdings ohne eine fundierte Nachhaltigkeitsstrategie keine seriöse Renditeprognose mehr gestellt werden. Denn Investments, die mangels ESG-Strategie negative Werteffekte aufweisen, entwickeln sich perspektivisch zu Stranded Assets.“
ESG-Kriterien bei der Auswahl des Produktanbieters mit entscheidend
Die Umfrage untersucht auch Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen einen Produktanbieter. Bei mehrfacher Antwortmöglichkeit landet auch hier das Renditeversprechen mit 43,4 % an erster Stelle. ESG-Aspekte wie Transparenz in der Firmenführung und Kommunikation (35,2 %), gesellschaftliche und soziale Verantwortung (17,1 %) und ökologische Verantwortung (14,6 %) erweisen sich aber ebenfalls als überaus relevant.
Quelle: Wealthcap