Jedes zehnte Bürogebäude in Deutschland hat ein Nachhaltigkeitslabel

Die Anzahl der mit einem Nachhaltigkeitszertifikat ausgestatteten Büroimmobilien steigt stetig. Zum Ende des ersten Halbjahrs 2022 ist der Anteil der zertifizierten Büroflächen am gesamten Bürobestand der sieben deutschen Immobilienhochburgen erstmals über die Zehnprozentmarke geklettert. Laut dem Certification and Sustainability Radar (Cesar) von JLL ist die „Green-Building-Quote“ innerhalb eines Jahres um 1,5 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent gestiegen.

Der Cesar untersucht den Bürobestand sowie die Flächennachfrage in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Der Begriff „Zertifizierung“ oder „zertifiziert“ bezieht sich dabei auf zertifizierte, vorzertifizierte und zur Zertifizierung registrierte Objekte. Berücksichtigt wurden die in Deutschland gängigen Zertifikate DGNB, LEED, BREEAM und speziell für Hamburg das regional bedeutende Hafen-City-Siegel.

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Demnach bietet Frankfurt mit Abstand über den größten Anteil an Green Buildings. Bei einem Gesamtbestand von 11,68 Millionen Quadratmetern Bürofläche verfügt inzwischen über ein Viertel hiervon über eine Zertifizierung. Dahinter folgen Düsseldorf mit einer Quote von elf Prozent und München mit zehn Prozent. Auch beim Zuwachs ist Frankfurt Spitzenreiter: Der Anteil zertifizierter Gebäude wuchs binnen Jahresfrist um 2,3 Prozentpunkte und damit in der gleichen Größenordnung wie in Hamburg. In der Hansestadt beträgt die Green-Building-Quote allerdings lediglich acht Prozent.
Dafür ist die Nachfrage nach zertifizierten Flächen in Hamburg besonders hoch. Knapp ein Viertel des Flächenumsatzes im ersten Halbjahr 2022 entfiel auf Büros mit entsprechendem Label. München (23 Prozent) und Frankfurt (21 Prozent) weisen ebenfalls überdurchschnittlich hohe Quoten auf. In allen sieben Metropolen verfügt fast jeder fünfte angemietete Quadratmeter über eine Zertifizierung.

Unter den Großtransaktionen im vierstelligen Quadratmeterbereich taten sich vor allem Unternehmen mit Hauptsitz im Ausland hervor. 29 Prozent der von ausländischen Firmen angemieteten Flächen entfiel auf zertifizierte Gebäude. Bei den deutschen Unternehmen fiel die Quote mit 21 Prozent deutlich niedriger aus.

„Die Bedeutung einer nachhaltigen Immobilie wird weiter zunehmen“, ist Dunja Nigrin, Head of Project & Development Services JLL DACH, überzeugt. Ein Umdenken im Errichten und Bewohnen von Immobilien sei wichtiger als je zuvor. Der Bau und das Bewirtschaften verursachten allein fast 40 Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen. „Die Energiekrise mit ihren monetären Auswirkungen auf jede einzelne Nebenkostenabrechnung von privaten Haushalten bis zu energieintensiven Unternehmen sowie deren noch unabsehbaren Folgen setzen einen weiteren Meilenstein in Richtung ,Go Green‘.“

Quelle: JLL