Das Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland (BÖB) befürwortet den von Bertelsmann
Stiftung, Deutsche Telekom Stiftung, Karg-Stiftung, Robert Bosch Stiftung, Vodafone Stiftung
Deutschland und Wübben Stiftung Bildung initiierten Appell an Bundeskanzler Scholz und die
Landesoberhäupter für einen Nationalen Bildungsgipfel.
Nach Auffassung der Unterstützerinnen und Unterstützer des Appells ist der geforderte
Neustart in der Bildung in Form eines grundlegenden Reformprozesses notwendiger denn je.
Es geht um Chancenungleichheit: Bildungserfolge hängen hierzulande noch immer zu stark
von der sozialen Herkunft ab. Es geht um Qualität: Auch an den weiterführenden Schulen sinkt
das Leistungsniveau auf allen Ebenen dramatisch. Es geht um den Fachkräftemangel: Mehr
als eine halbe Million junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren gehen weder einer Arbeit
noch einer schulischen oder beruflichen Ausbildung nach. Neben individuellen Risiken
erwachsen daraus auch soziale und wirtschaftliche Belastungen für die Gesellschaft. Die
Lösung der massiven Probleme im deutschen Bildungssystem duldet keinen weiteren
Aufschub. Um den dringend benötigten Reformprozess herbeizuführen, braucht es eine
Initialzündung auf höchster politischer Ebene. Ein Nationaler Bildungsgipfel wäre das starke
Signal, die Bildung endlich zur gemeinsamen Chef- und Chefinnensache zu erklären.
Das BÖB schließt sich dieser Analyse an und unterstützt die Forderung nach einem
Nationalem Bildungsgipfel. Dieser solle die aktuelle Bildungsmisere ehrlich analysieren und
eine offene Diskussion über zeitgemäße Bildungsinhalte zulassen. Aus Sicht des BÖB gehört
auch zu den drängenden Fragen, welche Inhalte Menschen in ihrer Mündigkeit stärken und auf
das Leben nach der Schule vorbereiten. Damit die Ökonomische Bildung nicht weiter von der
sozioökonomischen Herkunft, dem Wohnort oder der Lehrkraft abhängt, ist die Ökonomische
Bildung fest im Schulunterricht zu verankern.
„Eine bestmögliche Bildung, wie sie von den Initiatoren des Appells für einen Nationalen
Bildungsgipfel zu Recht und erneut gefordert wird, ist ohne Ökonomische Bildung nicht
denkbar. Ökonomische Bildung gehört mit all ihren Facetten zu einer modernen
Allgemeinbildung. Sie befähigt Menschen, sich in unterschiedlichen Lebenssituationen
zurechtzufinden und Zusammenhänge zu verstehen. Die großen gesellschaftlichen
Herausforderungen, wie bspw. der Klimawandel und die demografische Entwicklung, sind
ohne Ökonomische Bildung nicht zu lösen“, ist Sven Schumann, Co-Vorsitzender des BÖB,
überzeugt.
„Ökonomische Bildung stellt den Menschen ins Zentrum und unterstützt insbesondere auch
Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Sie ermöglicht den
sozialen Aufstieg und leistet einen Beitrag zum Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger sowie
der Gesellschaft im Ganzen. Es bedarf der Entwicklung eines zukunftsorientierten
ausgewogenen Fächerkanons. Ökonomische Bildung gehört in jedem Fall auch dazu, denn sie
fördert gleiche Chancen, gerechte Bildung und gesellschaftliche Teilhabe“, so Verena von
Hugo, Co-Vorsitzende im BÖB.
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