Herausgeber Edmund Pelikan sprach mit Jürgen Schmitt,
Corporate Influencer
Man könnte Jürgen Schmitt biografisch sehr kompakt als langjährigen Banker des größten deutschen Bankhauses beschreiben, dessen Aufgabenbereich im Bereich des Finanzmarketings lag.
Das würde jedoch dieser Persönlichkeit und Ausnahmeerscheinung in der Welt der Finanzbildung nicht gerecht werden und wäre vergleichbar mit dem Vertrauen in einen Piloten, der die Welt für eine Scheibe hält.
Sein Werdegang begann 1993 als klassischer Bankkaufmannslehrling bei der Deutschen Bank. Im Jahr 1995 bewarb er sich erfolgreich für die Börsenabteilung der Bank. 1996 legte er als jüngster Händler der Bank die Börsenhändlerprüfung ab, später mit dem Fokus Aktienderivate und der Zulassung an der Terminbörse Eurex. Untermauert mit einer Ausbildung zu Termingeschäften in Chicago.
Dann kam das Jahr 2018 – ein Jahr der Umstrukturierung, in es für viele KollegInnen zu unfreiwilligen Veränderungen kam und Schmitt selbst auf der Restrukturierungsliste stand. Die Erinnerungen an diese Zeit sind für ihn von Enttäuschung aber auch Mut zur Veränderung geprägt. Schmitt hatte durch seine lange Erfahrung an der Börse eine Resilienz aufgebaut.
Wer Jürgen Schmitt persönlich kennengelernt hat, wird schnell feststellen, dass er ein Macher ist, auch in einem Großbankkonzern wie der Deutschen Bank. Statt zu jammern, setzte er sich hin und entwickelte ein Konzept für ein werbungsfreies und wissensbasiertes Finanzbildungsformat. Ursprünglich als „Expedition 150“ anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Bank gestartet, wird dieses Format heute unter dem Namen #expeditionfinance erfolgreich fortgeführt.
Heute werden pro Jahr rund 40 Filme weltweit produziert, jedoch mit einem überschaubaren Budget und einer professionellen, externen Kamerafrau, die als Film Director agiert und den journalistischen Ansatz garantiert. Die Qualität ist hoch, die Kosten niedrig. Obwohl formal an Marketingabteilung angegliedert, erinnert sein Finanzbildungslabor in den Doppeltürmen von Frankfurt eher an ein Startup-Garagenbüro – und genau das macht seinen Charme aus. Dabei sind die rund 5 Millionen Impressions, die Schmitt über sein persönliches Account beisteuert pro Jahr messbar, das positive Image und die menschliche Nähe zur Frankfurter Weltbank dagegen nicht. Dies allerdings ist unbezahlbar. Jürgen Schmitt verkörpert das Credo vieler Influencer – auch wenn er erkennbar durch seinen Hoodie oder das Logo der Bank im Hintergrund als Corporate Finfluencer agiert – steht er für die Glaubwürdigkeit neutraler und fachorientierter Inhalte aus der Finanzwirtschaft. Er ist ein vertrauenswürdiger Mensch, der Zuschauern, Lesern seiner Beiträge oder Zuhörern seiner Vorträge einen Mehrwert bieten und sie zum Mit- und Nachdenken anregen möchte. Das treibt ihn an und dafür brennt er. „Ich wünsche mir eine Gesellschaft, die sich mit Finanzthemen auseinandersetzt und gerne darüber konstruktiv diskutiert“, sagt der Banker mit dem langen Bart, Jürgen Schmitt.
Bisher toleriert die Bank offenbar diesen Ansatz und sein Konzept – eine erstaunliche und wünschenswerte Toleranz, besonders nachdem die Große Blaue nicht immer positive Resonanz erhält. In der Community der Finanzbildung wird Schmitt hoch geachtet, was wunderbar ist und Respekt sowie Anerkennung verdient.
Vor allem, wer den Menschen Jürgen Schmitt kennenlernen durfte, wird feststellen, dass er unverfälscht, aufrichtig, geradeheraus und warmherzig ist, verbunden mit einem Schatz an Kompetenz und Fachwissen, wie es nur ein Experte mit einem stetigen Wissensdurst an den Tag legt, der sich täglich Gedanken über den Markt und dessen Wissensvermittlung macht.
Im Oktober wird die Stiftung Finanzbildung auf dem FinanzbildungsForum Jürgen Schmitt für sein Engagement mit dem Medienpreis 2024 in der Kategorie FinFluencer auszeichnen.