von René Bocksch
Die Deutschen haben eine besondere Beziehung zum Bargeld. Während dieses in anderen bereits deutlich weniger genutzt und sich mehr und mehr auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr verlassen wird, sind Münzen und Banknoten aus deutschen Portemonnaies nicht wegzudenken.
Laut Daten der Deutschen Bundesbank hält sich der durchschnittliche Bargeldbestand der Deutschen seit 10 Jahren stabil bei etwa 100 Euro. Dabei haben die Bürger:innen im Schnitt vier Scheine und 12 Münzen in der Brieftasche. Auch hier zeichnet sich indes ein leichter Trend weg vom Bargeld ab – wenn auch nur langsam.
Der Anteil der Teilnehmer:innen einer Umfrage der Bundesbank, die gar kein Bargeld bei sich tragen ist von einem Prozent in 2014 auf rund vier Prozent in 2023 angestiegen. Etwa neun Prozent der Befragten führen keine Banknoten mit sich, ganze 15 Prozent verzichten bereits auf Münzgeld. Wie die Statista-Grafik zeigt, zeichnet sich vor allem beim Kleingeld eine langsame Abkehr ab.
Das hat mehrere mögliche Gründe: Einerseits haben Münzen im Gegensatz zu Scheinen ein gewisses Gewicht und machen die Geldbeutel unnötig schwer und groß. Außerdem liegt der durchschnittliche Geldwert der Münzen, die Deutsche bei sich tragen bei etwa fünf Euro, was leicht durch den Schein im entsprechenden Wert ersetzt werden kann. Überdies steigt auch in Deutschland die Nutzung digitaler Zahlungsmittel weiter an und auch kleinere Beträge können mittlerweile per Karte oder Zahlungsdienst bezahlt werden.