PROJECT Research: Zinsentwicklung und Inflation trüben stabilisierendes Angebot an Neubauwohnungen

Nachdem im ersten Quartal 2022 die Anzahl an Neubauwohnungen am Immobilienmarkt teilweise deutlich zurückging, zeigt sich das Angebot im zweiten Quartal wieder etwas stabiler. Hamburg ist eine der wenigen Städte, in der die Objektzahlen im Jahresvergleich sogar steigen. In vielen Metropolregionen stagniert das Neubauangebot. Bei den Preisen für Eigentumswohnungen lassen sich im Untersuchungszeitraum übergreifend noch Steigerungen beobachten. Aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage muss die Preisentwicklung aber genau beobachtet werden. Weitere Steigerungsraten sind keine Selbstverständlichkeit.

»Seit Jahresbeginn haben sich die Rahmenbedingungen für Immobilienentwicklungen deutlich verschlechtert. Die Bauzinsen haben sich seit Jahresbeginn in etwa verdreifacht. Bei gleichzeitigem Ansteigen der Verkaufspreise können sich immer weniger Menschen Wohneigentum leisten. Die bereits steigende Inflationsrate erreichte im Juni 7,6 Prozent, vor allem aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise bedingt durch den Ukraine-Krieg. Auch der Rohstoffmangel, der bereits seit Beginn der Corona-Pandemie spürbar ist, wurde durch den Krieg weiter verstärkt. Dies wirkt sich bereits jetzt und auch künftig auf den Immobilienmarkt weiter aus«, erklärt Dr. Matthias Schindler, Vorstand der PROJECT Real Estate AG. Die aktuelle wirtschaftlich Lage sorgt auch für Verunsicherung bei Anlegern, sodass auf Fremdkapital basierte Projektentwickler Schwierigkeiten bei der Finanzierung ihrer Projekte bekommen.

Diese Entwicklung zeigt sich auch in den PROJECT-Auswertungen für das zweite Quartal 2022. Über alle Metropolregionen hinweg werden deutlich weniger verkaufte Wohneinheiten bei den Marktteilnehmern gezählt als vor einem Jahr oder im ersten Quartal 2022. Insgesamt liegen die von PROJECT Research erfassten Verkaufszahlen im zweiten Quartal knapp 30 Prozent unter den Zahlen aus dem ersten Quartal, im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 sind es sogar knapp 40 Prozent. Hier muss allerdings das deutlich höhere Wohnangebot vor einem Jahr berücksichtigt werden.

Die für die einzelnen Metropolregionen erfassten Daten für das zweite Quartal 2022 lassen dementsprechend keine automatischen Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung von Preisen und Objektzahlen zu.

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Quelle: PROJECT, PM vom 28.07.2022