Von „Extended Realities“ bis „Permanent Beta“ − Wealthcap Future Lab identifiziert Zukunftsfelder für den Arbeitsplatz von morgen

Der Real-Asset- und Investment-Manager Wealthcap hat in der neu gegründeten Denkfabrik Future Lab mit internen und externen Expert:innen relevante Zukunftsszenarien für die Immobilienwirtschaft identifiziert und konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet. 20 Wissenschaftler:innen, Verbandsvertreter:innen und Branchenprofis bewerten Entwicklungen in sechs definierten Themenfeldern, die kurz-, mittel- und langfristig Einfluss auf Immobilienunternehmen, Bestandsobjekte und auf die Stadtentwicklung haben. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Aktuell beispielsweise Impulse für die Revitalisierung der Münchener „Ten Towers“ von Wealthcap.

„Im Future Lab schauen wir quasi aus einer Zoom-out-Perspektive auf die Themen, bei denen wir die größten Veränderungen erwarten. Dafür nutzen wir bewusst die Schwarmintelligenz von Marktakteuren, die teilweise erheblich anders in die Zukunft blicken als wir selbst. Warum ist es wichtig, alle Perspektiven zu kennen, auch die extremen? Irgendwo dazwischen liegen die wichtigen Antworten. Und sie liegen nicht zwangsläufig in der Mitte“, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap.

„Der Arbeitsplatz der Zukunft ist kein Ort, sondern eine neue Dimension des Arbeitens. Das ist unsere Vision, die nicht nur für die Revitalisierung der ‚Ten Towers‘ wichtig ist, sondern auch für den Werterhalt und die zusätzliche Wertschöpfung in unseren derzeit mehr als 150 Bestandsimmobilien in ganz Deutschland. Im Future Lab haben wir unterschiedliche Szenarien durchdacht, die nachhaltigen Impact für uns als Unternehmen, für unsere Objekte, aber auch für die Städte als solche haben“, kommentiert Dr. Christian Simanek, Bereichsleiter Asset Management bei Wealthcap.

Die „Ten Towers“ mit ihrer Gesamtmietfläche von über 60.000 Quadratmetern am Leuchtenbergring im Münchener Stadtbezirk Berg am Laim sollen in den kommenden Jahren umfassend revitalisiert werden. Dabei haben die Ressourcenschonung, vielfältige Services für Nutzer:innen und die Nachbarschaft im Quartier, Mobilität, Digitalisierung und Konnektivität sowie eine große Flexibilität beim Innenausbau eine besondere Bedeutung.
Im Rahmen externer Fachgespräche, sogenannter Shark Sessions, initiiert Wealthcap spannende Diskussionen zum Thema Stadt und Immobilie von morgen. Daraus lassen sich die folgenden sechs Handlungsfelder ableiten, die ausführlich auf dem Research-Blog Wealthcap Expertise beschrieben sind.


1) Circular Economy: Reuse, Reduce, Recycle
Beim Thema Kreislaufwirtschaft sieht Architekt und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), Amandus Samsøe Sattler, großes Potenzial bei Bestandsimmobilien. „Jede Immobilie, die einfach und ohne großen Aufwand neu genutzt werden kann und nicht abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss, ist ein Fortschritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.“
Der ökologische Fußabdruck kann optimiert werden, indem Ressourcen geschont und geteilt sowie Abfälle und unnötiger Abriss konsequent vermieden werden (Reuse, Reduce und Recycle).


2) Liveable Cities: Im Quartier wird alles einfacher
Für Architektin Julia Erdmann müssen Städte und Quartiere mehr bieten als eine funktionierende Infrastruktur. Der Grundgedanke lautet „Local First“. Orte des Lebens und Arbeitens sowie Dienstleistungsbetriebe sind idealerweise in 15 Minuten erreichbar, vom Büro über das Fitnessstudio und die Kita bis zur S-Bahn. Viele Services werden über Sharing-Anbieter und Plattformen angeboten, ermöglicht durch eine Quartiers-App.
„Die Verlinkung zum eigenen Leben ist der Schlüssel. Das heißt, sich die Frage zu stellen, ob ich selbst hier gerne leben und arbeiten würde, ob diese Immobilie und ihre Umgebung mich glücklich und gesund halten“, erklärt Erdmann.


3) Work from Anywhere: mehr als ein Büro
Jonas Haberkorn, Director bei Builtworld, diskutierte in seiner „Shark Session“ den Wandel von Büroimmobilien: „Es hat sich eine ‚Work from Anywhere‘-Mentalität etabliert. Das Motto der 2020er-Jahre lautet ‚Remote First‘. Büros werden nicht verschwinden, sondern statt festen Arbeitsplätzen eher Raum für intelligente Kollaboration bieten. Daraus ziehen sie ihren Mehrwert.“
Statt Quadratmetern zählt demnach künftig „Office as a Service“ – und die
Frage, wie gut ein Büro zur Kollaboration und Kreativarbeit einlädt.


4) Permanent Beta: steter Wandel der Arbeitswelten
Der Wandel ist stetig, sei es beim Einsatz weiterentwickelter Technologien, Arbeitsumgebungen oder -abläufen. Veränderungen und Verbesserungen werden kontinuierlich vorgenommen. Innovation, Ergebnisse und Produkte sind demnach niemals mehr final: In Zukunft wird „Permanent Beta“ prägend sein und die Menschen sind bereit, selbst zu kontinuierlichen, Verbesserungen beizutragen. Der stete Wandel macht eine stete Anpassung an neue städtebauliche Gegebenheiten und sich verändernde Quartiersumgebungen erforderlich“, erklärt der Experte Dietmar Leyk, Architekt sowie Direktor und Co-Gründer von Spacecouncil.


5) Extended Realities: Arbeitswelten werden zu Erlebniswelten
Immobilien mit einem digitalen Zwilling, Planungsphasen mithilfe von Virtual oder Augmented Reality und „Technology as a Service“ als Weiterentwicklung von „Software as a Service“ werden zum Qualitätsmerkmal der Zukunft. Die virtuelle Welt schließt zur physischen Welt auf.
Der Experte Thomas Andrae, Gründer und Geschäftsführer von Linden Capital, ist sich sicher: „Ein modernes Bürogebäude ist ein Tech-Hub.“


6) Next City Societies: von der Planung zum Placemaking
Zukünftig tritt an die Stelle herkömmlicher Planung und Projektierung die Idee des Placemakings: Die Immobilien- und die Nachbarschaftsentwicklung werden gemeinsam mit der Entwicklung des öffentlichen Raums zusammengeführt. Bürger:innen werden gleichberechtigt miteinbezogen.
„In herausragenden Quartieren sind die entsprechenden Akteur:innen von einem persönlichen Interesse und einer engen Verbindung zum Projekt und zu den Menschen vor Ort getrieben und haben langfristige Qualitäten zum Ziel“, erklärt der Experte Alexander Rieck, Forscher am Fraunhofer IAO und Gründer des Architekturbüros LAVA.

Quelle: Wealthcap, PM vom 12.09.2022