Deutsche Unternehmen schöpfen Daten zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bislang kaum aus

Der Einsatz von Digitallösungen für einen effizienten und nachhaltigen Betrieb von Büros ist für viele Unternehmen in Deutschland offenbar noch Neuland. Nur 24 Prozent der deutschen Unternehmen gaben bei einer weltweiten Erhebung von JLL an, dass sie bereits Digitallösungen zur Energieoptimierung oder Belegungsplanung in ihren Flächen installiert haben. Doch offenbar wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, denn immerhin weitere rund 66 Prozent planen dies innerhalb der nächsten drei Jahre zu ändern, so die Studie „Future of Work Survey 2022“.

Tariq Hussain, Executive Director Tech Advisory, JLL Technologies: „Das Bewusstsein für den Einbau von Digitallösungen wächst aus vielen unterschiedlichen Gründen. Unternehmen wollen ihre Betriebskosten senken, sich vor Unwägbarkeiten wie in der Energiekrise schützen und nicht zuletzt ihre ESG-Ziele erreichen. Außerdem erwarten Mitarbeiter zunehmend, dass ihr Arbeitsplatz einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat, wie 61 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland sagen. Eine erhöhte Identifikation mit dem eigenen Arbeitsplatz führt zu häufigeren Bürobesuchen.“

Dabei stehen die Unternehmen an unterschiedlichen Ausgangspunkten, die es zu berücksichtigen gilt. Während beispielsweise sechs Prozent der Unternehmen in Deutschland kontinuierlich oder in Echtzeit Daten analysieren, erfassen 50 Prozent lediglich zeitweise Daten und 26 Prozent nur unregelmäßig. Besonders mit Blick auf die Energiekrise legen Unternehmen nun aber Wert auf schnelle und leicht integrierbare Lösungen, die grafisch transparent effiziente Einsparpotenziale darlegen.

Komplexere Lösungen ermöglichen umfassende Analysen auf Basis von Echtzeitdaten und können Prozesse eigenständig optimieren, teilweise über ganze Portfolios hinweg. Bereits vorhandene digitale Gebäudeinfrastruktur kann durch solche Digitallösungen auch ergänzt werden.

„Bei Investitionen in Remote-Working- und ESG-Tools liegt Deutschland hinter anderen Ländern zurück. Ein Grund liegt darin, dass deutsche Firmen eher zögerlich sind, Drittanbieter zu beauftragen und entsprechende Analyse- und Managementtools auszulagern“, bilanziert Hussain.

Der von vielen Unternehmen angestrebte Aufbau hausinterner Kompetenzen dürfte allerdings vielfach vom Fachkräftemangel ausgebremst werden. Hussain empfiehlt Unternehmen deshalb: „Durch eine Erhöhung der Investitionen in Digitallösungen, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Unternehmen und Nutzer, kann ein wertvoller Beitrag zur Datentransparenz geleistet werden: Wichtige Entscheidungen werden zeitnah getroffen und somit die Erreichung strategischer Ziele erleichtert und beschleunigt.“

Quelle: JLL