Keine Frage: die Wirkungen der Corona-Pandemie und der russische Einmarsch in die Ukraine haben die Gefahren instabiler Lieferketten und wirtschaftlicher Abhängigkeiten verdeutlicht. Als Folge der Lieferengpässe ist zu beobachten, dass innerhalb der europäischen Industrie die Absicherung gegen Lieferkettenunterbrechungen an Bedeutung gewonnen hat. Dieser strategische Schwenk, d.h. die Implementierung von sog. Near- und Reshoring-Aktivitäten, hat klares Potenzial die Nachfrage nach Logistikflächen auf dem europäischen Markt weiter zu erhöhen und regionales Wirtschaftswachstum zu generieren.
Wir haben uns in der aktuellen Infografik mit der Reaktion der produzierenden Industrie auseinandergesetzt und dabei die Lohnkosten in Verbindung mit jüngsten Verlagerungen ins Verhältnis gesetzt (die Lohnstückkosten, wären dabei eine Alternative gewesen, doch scheitert dies an der Datengrundlage).
Im Fokus der Nearshoring-Aktivitäten stehen dabei europäische Standorte mit positiven Rahmenbedingungen. Hotspots sind hier u.a. Prag, Budapest, Mailand, Warschau, Lissabon, Barcelona und Madrid. Bei genauer Analyse fällt auf, dass – neben den positiven harten Fakten wie Arbeitskräfte, verfügbares Land, Investitionsregeln etc., die berücksichtigt werden müssen – auch das Potenzial, welches diese Länder bieten, betrachtet werden muss. Wenn man also über Re- oder Nearshoring spricht, ist nicht nur die Einstellung der Investoren aktuell von Interesse, sondern auch die Perspektive, welche dadurch zum Ausdruck kommt.
Klar wird: der Re- und Nearshoring-Zug hat bereits deutlich Fahrt aufgenommen, wie die Karte exemplarisch verdeutlicht. Die hohe Zahl der Investitionen deutscher und europäischer Unternehmen in diese Länder, unterstreicht die Attraktivität dieser Märkte. Wir erwarten weiteres Mietwachstum in den europäischen Nearshoring-Hotspots in den kommenden Jahren.
Quelle: Catella