Der Rückgang der Baugenehmigungen erweist sich zunehmend als Trend: Die Zahl der genehmigten Wohnungen in den ersten elf Monaten des Jahres 2022 lagen laut Statistischem Bundesamt um 5,7 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. „Gerade weil die Kurve nach unten sich zunehmend als bedrohlicher Trend erweist, wäre ein Gewöhnungseffekt fatal“, warnt ZIA-Hauptgeschäftsführer Oliver Wittke. Angesicht eines verstärkten Zuzugs von Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, seien schnelle Veränderungen auch mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt dringender denn je. „Die Bundesbauministerin hat erfreulich schnell auf den Notruf reagiert, den 17 Verbände vor wenigen Wochen auf Initiative des ZIA gemeinsam gestartet haben. Jetzt ist der Kanzler gefragt: Das Thema muss ein Anliegen der gesamten Bundesregierung werden.“
„Wilhelmshaven als Benchmark für politisches Veränderungstempo“
Wittke verweist auf die Eröffnung der LNG-Terminals, die binnen wenige Monate gelang: „Es kommt jetzt auch auf das Tempo an. Wilhelmshaven und Lubmin wären ein super Benchmark für politisches Veränderungstempo, um der Bau- und Immobilienwirtschaft den dringend nötigen Schub zu verpassen.“
Konkret setzt der ZIA aktuell vor allem auf schnelle Veränderung in diesen Bereichen:
• Einen neuen Anlauf bei der Neubauförderung: Es braucht insgesamt 10 Milliarden Euro.
• Eine degressive Sonder-Afa: Die Maßnahmen, die bisher auf den Weg gebracht wurden, sind aus ZIA-Sicht nicht ausreichend, weil die Kappungsgrenzen, die Realität am Markt ausblenden.
• Eine Ausweitung der KfW-Kredite: Sie könnten Spielräume für Investoren erhöhen und neue Bewegung anstoßen.
Weitere neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Bei den Einfamilienhäusern lag das Minus in den ersten elf Monaten 2022 bei -15,9 Prozent gegenüber Januar bis November 2021; bei -10,1 Prozent lag der Rückgang für die Zweifamilienhäuser; bei Mehrfamilienhäusern wurde ein kleines Plus von 1,2 Prozent erreicht.
Quelle: ZIA