Deloitte Family Office Trends 2024: Optimismus trotz unsicherer Wirtschaftslage

Die Zeichen bei Family Offices stehen auf Wachstum. Wie ein aktueller Deloitte Report zeigt, rechnen die Befragten trotz wirtschaftlich und geopolitisch herausfordernder Zeiten im heurigen Jahr mit einem Anstieg des verwalteten Vermögens. Auch beim Personal wollen viele aufstocken – angesichts neuer Entwicklungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Technologie stehen dabei zunehmend Expertinnen und Experten außerhalb der Familien hoch im Kurs.  
 
Mit dem Family Office Trend Report gibt Deloitte einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der bankenunabhängigen Finanzverwalter. Dafür wurden weltweit mehr als 350 Family Offices befragt, die durchschnittlich ein Familienvermögen von rund 1,8 Milliarden Euro verwalten. Die Analyse zeigt: Trotz wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten prognostiziert die Mehrheit der Gesellschaften (70 %) 2024 einen Anstieg des verwalteten Vermögens. Rund 80 % sagen sogar ein Wachstum des gesamten Familienvermögens voraus.  
 
„Familiy Offices haben die turbulenten Umstände der vergangenen Jahre gut gemeistert und erwarten auch heuer einen Vermögenszuwachs“, berichtet Gottfried Spitzer, Partner bei Deloitte Österreich und Leader Deloitte Private. „Das liegt vor allem an den großen finanziellen Reserven und langfristig orientierten Investitionsstrategien. Diese ermöglichen es, wirtschaftlichen Schwankungen zu trotzen und günstige Investitionschancen zu ergreifen.“ 
 
Dass die Zeichen auf Wachstum stehen, macht sich auch im Personalbereich bemerkbar. Vier von zehn Family Offices planen dieses Jahr Neueinstellungen. Rund 30 % wollen dabei über die familiären Grenzen hinaus zunehmend auf Expertinnen und Experten setzen. Ein Drittel der Befragten möchte künftig sogar vermehrt auf die Dienstleistungen Dritter zurückgreifen. „Das steigende Interesse an qualifiziertem Personal außerhalb der Familie ist Ausdruck einer Professionalisierung des Marktes und macht den erhöhten Bedarf an spezialisierten Leistungen einmal mehr deutlich“, erläutert Gottfried Spitzer.  

Geopolitische Entwicklungen bereiten Kopfzerbrechen  

Trotz des optimistischen Ausblicks bereiten den Family Offices einige aktuelle Entwicklungen Sorgen. In Europa sind es angesichts der Ereignisse im Nahen Osten und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine vor allem geopolitische Risiken die für Kopfzerbrechen sorgen – noch vor der Inflation und einer drohenden globalen Rezession. 
 
„Während die Sorgen vor steigenden Zinssätzen und der Inflation zurückgehen, beunruhigt die angespannte Wirtschaftslage viele Family Offices. Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, geopolitische Risiken einzukalkulieren und bei Investitionsentscheidungen nicht zu vernachlässigen“, so Deloitte Experte Gottfried Spitzer. 

Family Offices setzen auf Nachhaltigkeit und Technologie  

Neben den aktuellen Herausforderungen liegt ein zentraler Fokus der Family Offices weltweit auf den beiden Zukunftsthemen Technologie und Nachhaltigkeit. So investiert fast die Hälfte (46 %) aller befragten Gesellschaften in nachhaltige Investitionsobjekte. Vor allem in Europa hat das Thema Fahrt aufgenommen. Während eine Befragung aus dem Jahr 2021 ergab, dass lediglich 45 % der Family Offices auf nachhaltige Investments setzen, sind es mittlerweile bereits 57 %. Ähnlich verhält es sich auch beim Thema Technologie: Knapp die Hälfte (43 %) wollen noch in diesem Jahr eine entsprechende Strategie zur Einführung neuer Technologien einführen.  
 
„Technologie und Nachhaltigkeit sind die Trendthemen für die kommenden Jahre. Schon jetzt setzen viele Family Offices in diesen Bereichen entsprechende Investitionen. Das ist ein wichtiges Zeichen, denn nur wer hier gut aufgestellt ist, wird künftig auch wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt Gottfried Spitzer abschließend.  
 
 
Zum Download: 
 
Deloitte Family Office Trends 2024 
 
Foto Gottfried Spitzer Credits Deloitte/feelimage 

Quelle: Deloitte