Michael Rathmann

Foto: HJ Buchholz / Cash.

Michael Rathmann wurde 2012 in die Hall of Fame der Sachwertbranche aufgenommen.

Laudator: Edmund Pelikan, Herausgeber BeteiligungsReport

Die Mira GmbH & Co. KG fing im Jahr 1994 mit der Analyse und dem Vertrieb von Schiffsbeteiligungen an. Zunächst im konventionellen Verfahren mit den üblichen Mailings. Ab 1996 wurden über Faxabruf Kampagnen entwickelt unter dem Thema: Informationen ohne Verkaufsgespräch.

Dieser Grundsatz, der dem interessierten Anleger die Möglichkeit schaffen sollte, ein Maximum an Informationen zu erhalten, ohne von Anbeginn in Gespräche verwickelt zu werden, war die Philosophie der Mira. Der informierte Anleger sollte von sich aus das Gespräch suchen, wenn ihm die Informationen interessant erschienen.

Dieser Philosophie ist die MIRA bis heute treu geblieben und daraus entwickelte sich die Internetplattform mira-anlagen.de. Am 31.Juli 1998 ging es an den Start, und die Mira war der erste Vertrieb bundesweit, der Kapitalanlagen aus dem Bereich der Schifffahrt im Internet angeboten hat. Im Vordergrund dieser Internetplattform stand die Idee, den interessierten Lesern ein Maximum an Information zu bieten. Zu diesem Zweck hat die Mira von Beginn an einen Newsletter betrieben, der sehr schnell eine große Verbreitung fand und auch heute noch von vielen Tausend Lesern per Email bezogen wird.

Mit diesem Newsletter hat die Mira nicht nur neue Produkte vorgestellt, sondern auch sehr kritisch auf Missstände im Markt, schlechte Produkte und zweifelhafte Vertriebsmethoden hingewiesen.

Im Sommer 1999 stellte die Mira erstmalig einen Emissionsprospekt für ein Schiffsbeteiligungsangebot als PDF-Datei zum Download ins Internet und führte dies kontinuierlich fort. Damit schuf sie völlig neue Dimensionen im Vertrieb und das zu Zeiten, als sämtliche Nutzer des Internets noch mit einem Modem arbeiteten. Aber exzellente Technik machte es möglich, die Downloadzeiten für einen solchen Prospekt sehr gering zu halten, und die Downloadzahlen gingen bereits im ersten Jahr in die Tausende. In den Folgejahren wurde diese Maßnahme kopiert, und Prospekte als PDF-Dateien wurden Branchenstandard.

Aber die Mira ließ es damit nicht auf sich beruhen und beschritt weitere Wege, die bisher keiner probiert hatte. Im Herbst 1999 präsentierte die Mira als erster Vertrieb die Downloadmöglichkeit eines Steuerberechnungsprogramms auf ihrer Homepage, mit dem die angebotenen Beteiligungen von den Anlegern individuell zu Hause am eigenen Rechner durchgerechnet werden konnten. Die Nachfrage nach diesem Steuerberechnungsprogramm war umwerfend.

Im Herbst 2000 präsentierte die Mira erstmalig eine eigene Leistungsbilanz, die Auskünfte über den Verlauf der empfohlenen und vertriebenen Beteiligungsangebote gab. Darauf aufbauend begann die Mira in der Folgezeit mit der Analyse von Leistungsbilanzen der Emissionshäuser von Schiffsbeteiligungen und publizierte das Ergebnis der Leistungsbilanzen per 31.12.2000 erstmalig im Internet. Eine solche Analyse hatte es bisher in Deutschland nicht gegeben. Mit den dort dargestellten Zahlen konnten die Anleger mit einem Blick erkennen, wie der Verlauf ihrer eigenen Beteiligungen war und welche Qualität die Emissionshäuser insgesamt zu bieten hatten.

Durch die permanente Kritik der Mira an den völlig unterschiedlichen Darstellungen der Leistungsbilanzen der Emissionshäuser, die sich dadurch nur schwer vergleichen ließen, schaffte die Mira im Verlauf von nur vier Jahren einen Standard für die Erstellung der Leistungsbilanzen, dem sich fast alle Emissionshäuser anpassten. Dieser Standard entspricht dem, der Jahre später vom VGF mit einigen Modifikationen definiert wurde.

Die Mira entwickelte einen eigenen Charterratenindex für Containerschiffe, der auf der Stellplatzzahl der Container auf den Schiffen basiert. Diese Zahl ist identisch mit derjenigen Angabe, die die Anleger aus den Emissionsprospekten kennen. Dieser Index, MIRAX genannt, reicht zurück bis zum 1.1.1999. Ferner entwickelte die Mira einen Tankertrendreport, aus dem das durchschnittlich erwartete Charterratenniveau in der Tankschifffahrt ersichtlich ist. Natürlich basieren diese Werte auf den Angaben führender Brokerhäuser.

Die permanente Beobachtung des Marktes führte dazu, dass seit 2011 im Abstand von ca. 2 Monaten ein Marktreport für die Bereiche Containerschiffe, Tanker und Bulker geschrieben wird, der per Newsletter verschickt und auf der Homepage veröffentlicht wird. Dies führte trotz eines schwierigen Umfeldes in der Schifffahrt in den letzten 12 Monaten zu über 71.000 Besuchen der Homepage.

Der Ideengeber und Akteur Michael Rathmann hinter der Mira ist heute in sehr vielen Beiräten von Schiffsgesellschaften vertreten, schreibt regelmäßig kritische Kommentare im maritimen Journal HANSA und hält Vorträge zum Thema Schifffahrt im In- und Ausland. Als Gründer und Koordinator eines Einnahmepools mit 40 Containerschiffen zwischen 2500 und 2800 TEU in 2010 hat er dem Markt in der Krise einen neuen Impuls gegeben